Historie bis hin zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

... Bereits im 15. Jahrhundert musste ein, später zwei Nachtwächter nach Feuer in der Stadt Ausschau halten. Bei Bränden hatte er die Pflicht, die Bürger der Stadt durch Hornblasen zu wecken ...

... Die Brandschatzungen des 30-jährigen Krieges hatten in Heldburg den Verlust von 76 Wohnhäusern und dazugehörigen Ställen und Scheunen zur Folge. Während es vor dem Krieg, im Jahre 1618, noch 290 Feuerstätten (Wohnhäuser) gab, konnten 1638 nur noch 66 Feuerstätten gezählt werden ...

... Die verängstigte und ruinierte Bevölkerung floh in die Wälder und konnte nur unter Androhung des Verlustes jeglicher Besitzrechte zur Wiederbesiedlung und dem Wiederaufbau gewonnen werden ...

... Im 17. Jahrhundert wurde in Heldburg zur Bedingung gemacht, „... und dass der, so ein ganzes Haus er hat, an Feuerrüstung ins Haus schafft eine Handspritze und zwei lederne Eimer! Wer nun mit diesen allen nicht versehen, der soll auch nicht zugelassen sein, mit ins Braulos zu gehen, zu backen oder allerlei Handwerk zu treiben“ ...

... Die Gothaische Feuerordnung vom 03.10.1681 wurde im Amt Heldbug festgelegt und beinhaltet Anordnungen zur Besichtigung von Feuerstätten, Aufbewahrung feuergefährlicher Materialien und Anweisungen zur Anschaffung von Brandbekämpfungsmitteln ...

... Jeder wurde verpflichtet einen wahrgenommenen Brand durch Geschrei anzumelden, andernfalls wird er am Leibe oder mir Landesausweisung bestraft ...

... Die große Brandkatastrophe 1785 machte deutlich, wie machtlos die Einwohnerschaft mit den derzeit primitiven Löschgeräten war ...

... Obwohl „Sprützenmannschaften“ und andere Hilfe aus vielen Orten herbeigeholt worden waren, brannte das Feuer unaufhörlich und vernichtete in einer Nacht das ganze Häuserviertel am Markt bis zur Kreuzgasse ...

... Zu Ausgang des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde dem vorbeugenden Brandschutz immer größere Aufmerksamkeit geschenkt. Seit dem Jahr 1757 gab es Feuerversicherungen Entsprechend einem Brandversicherungsschein der Kurhessischen General-Brand-Versicherungskomission Kassel aus dem Jahre 1836 wurden z.B. ein Wohnhaus mit Scheune und Stall in Heldburg bei einem geschätzten von 440 rheinischen Gulden mit einem Jahresbeitrag von 7 ¾ Gulden versichert ...

... Allein in Heldburg waren sieben Versicherungsgesellschaften aktiv um unter Beobachtung des Stadtrats sämtliche Gebäude und Anlagen zu versichern ...